Smartwatches: Die Gefahr von Daten am Handgelenk

Smartwatches, die beliebten intelligenten Armbanduhren, sind im Trend und werden auch im beruflichen Bereich genutzt. Doch es besteht ein ernsthaftes Risiko in Bezug auf die Datensicherheit.

Technik-Enthusiasten aufgepasst!

Die sogenannten Wearables wie Smartwatches und Fitness-Tracker begleiten immer mehr Menschen im privaten und beruflichen Alltag. Doch leider wird oft übersehen, welchen Einfluss diese am Körper getragenen Geräte auf unsere Privatsphäre haben können.

Geräte, die wir als Nutzer am Körper tragen, sind ständige Begleiter. Sie sind nicht nur einfach Geräte, die uns verfolgen, sondern eng mit uns verbunden. Diese enge Verbindung sollte Anlass sein, über die Funktionen der Smartwatches und anderer Wearables genauer nachzudenken. Smartwatches sind keine gewöhnlichen Armbanduhren mit bunten Displays, die neben der Uhrzeit auch persönliche Fotos anzeigen können. Sie sind mobile Computer am Handgelenk mit einer ähnlichen Leistungsfähigkeit wie Smartphones.

Smartwatches bieten mehr als nur die Uhrzeit

Viele Technik-Begeisterte interessieren sich für Smartwatches, um beispielsweise Fitnessdaten wie die zurückgelegte Strecke beim Joggen anzuzeigen. Andere möchten Gesundheitsdaten wie Puls oder Blutdruck messen und bei Bedarf automatisch Benachrichtigungen an Verwandte oder den Arzt senden. Zudem nutzen viele die Smartwatch als Navigationsgerät oder zur Anzeige von SMS und E-Mails, ohne ständig auf das Smartphone schauen zu müssen.

Durch diese Nutzung gelangen vertrauliche Daten wie private und berufliche E-Mails, SMS und sogar sensible Gesundheitsdaten auf die intelligenten Armbanduhren. Dennoch haben nur wenige Nutzer Angst vor Datenmissbrauch durch Hacker oder ähnliches. Es stellt sich jedoch die Frage, wie datenschutzfreundlich und sicher Smartwatches und andere Wearables tatsächlich sind.

Die Ergebnisse der Datenschutzprüfungen sind alarmierend

Mehrere Datenschutzbehörden haben bereits verschiedene Wearables und Fitness-Anwendungen geprüft – mit enttäuschenden Ergebnissen.

Die Datenschutzerklärungen erfüllen oft nicht die gesetzlichen Anforderungen. Sie sind lang, schwer verständlich und enthalten nur oberflächliche Informationen zum Datenschutz. Besorgniserregend ist auch die Datenweitergabe: Nutzer erfahren oft nicht, an wen ihre Daten weitergegeben werden und können dem nicht widersprechen. Die Daten sind jedoch für Werbezwecke und zur Profilerstellung äußerst interessant.

Viele Fitness-Geräte bieten keine Möglichkeit, Daten vollständig zu löschen. Die Daten werden oft nicht nur vom Gerät auf das Smartphone übertragen, sondern direkt an den Anbieter oder dessen Partnerunternehmen weitergeleitet. Dies birgt Risiken, über die sich Nutzer im Klaren sein sollten.

Sicherheitsfunktionen bei Smartwatches sind noch selten

Im Vergleich zu Smartphones verfügen Smartwatches kaum über Sicherheitsfunktionen, obwohl sie ähnliche Betriebssysteme haben und Apps installiert werden können. Schutz vor Schadsoftware, Verschlüsselung gespeicherter Daten, Verschlüsselung der Datenübertragung und Zugangsschutz durch Passwortabfrage sind nur bei wenigen Modellen vorhanden.

Neben der privaten Nutzung nehmen auch berufliche Einsätze von Smartwatches zu. Es gibt bereits Business-Smartwatches, auf denen Firmen-E-Mails und digitale Dokumente landen können. Trotz ausreichendem Speicherplatz bieten selbst Business-Smartwatches kaum angemessene Sicherheitsfunktionen. Einige Modelle haben einen Passwortschutz, aber nur wenige ermöglichen die Installation von Sicherheits-Apps.

Vorsicht ist geboten

Seien Sie daher vorsichtig mit der beliebten Smartwatch. Nutzen Sie ihre Funktionen mit Bedacht und achten Sie darauf, dass Verbindungen zu anderen Geräten nicht ständig aktiv sind. So verhindern Sie eine ungewollte Weitergabe von Standortdaten und eine dauerhafte Ortung durch Dritte.